Berufsübergreifende Weiterbildung zur fundierten Einschätzung, Begutachtung und Behandlung forensischer Fragestellungen bei Kindern und Jugendlichen.

Umschreibung des Fachgebietes

Die forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie und – psychologie ist ein Teilgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie, in welchem wissenschaftliche und versorgungsorientierte Erkenntnisse auf rechtliche Fragestellungen angewendet werden. Sie umfasst die kinder- und jugendpsychiatrische und -psychologische Klinik, Lehre und Forschung im Kontext von Strafrecht, Straf- und Massnahmenvollzug, Zivilrecht und Aussagepsychologie. Dieser Tätigkeitsbereich erfordert spezifische Fachkenntnisse und besondere Fähigkeiten.

Ziele

Der Lehrgang richtet sich primär an ÄrztInnen und PsychologInnen mit dem Ziel, sich im forensischen Fachgebiet der Kinder- und Jugendforensik zivil- und/oder strafrechtlich sowie im gutachterlichen als auch im therapeutischen Bereich zu spezialisieren.

Der Lehrgang in Kinder- und Jugendforensik soll die KandidatIn befähigen, selbständig und – unter Einhaltung der spezifischen ethischen und standesrechtlichen Regeln – kinder- und jugendforensische Gutachten (im Strafrecht und im Zivilrecht) sowie Behandlungen, insbesondere Psychotherapien, durchzuführen.

Ebenso sollen interessierten Fachpersonen Möglichkeiten geboten werden, sich im Gebiet der Kinder- und Jugendforensik weiterzubilden. Ihnen steht offen, auch nur einzelne Kurse zu belegen.

Dauer und Gliederung des Lehrgangs

Der Lehrgang erstreckt sich über zwei Jahre und ist in theoretische und praktische Lehrveranstaltungen gegliedert. Diese beinhalten 12 Kurse (à 2 Tagen) und 8 Praxisseminare (à 1 Tag)

Facharzt/Fachärztin: Voraussetzungen für den Erwerb des Schwerpunktes sind der Facharzttitel für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie die Mitgliedschaft bei der FMH (Art. 15 lit. c WBO). Den Lehrgang können aber auch AssistenzärztInnen, welche in ihrer Facharztausbildung bereits weiter fortgeschritten sind, besuchen.

Fachpsychologe/Fachpsychologin: Die Kurse der Ausbildung und die Praxisseminare können bei der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtspsychologie für den Fachtitel Rechts-psychologie FSP angerechnet werden.

Weiter können die inhaltlich entsprechenden Kurse / Praxisseminare für das Zertifikat „Forensische Psychologie SGFP“ bzw. die entsprechenden Schwerpunkttitel

• Begutachtung im Strafrecht SGFP
• Forensische Psychotherapie SGFP
• Begutachtung im Zivilrecht SGFP
• Aussagepsychologische Begutachtung SGFP

angerechnet werden. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der SGFP / Forensische Psychologie.

Weitere interessierte Fachpersonen:

Auch Fachpersonen aus angrenzenden Fachgebieten (Jurisprudenz, Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, etc.) können den ganzen Lehrgang oder auch nur einzelne Kurse belegen.

Im Rahmen des Lehrgangs können insgesamt 256 Credits gemäss dem Lernzielkatalog „Schwerpunkt forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie“ erreicht werden:

1. Grundlagen (48 Credits): Propädeutische Grundlagen : ethische und standesrechtliche Begriffe, juristische Konzepte, allgemeine Gutachtentechnik sowie Grundlagen Kinder- und Jugendforensische Begutachtungen und Behandlungen.
2. Fachspezifische Kenntnisse (144 Credits): Erwerb vertiefter Kenntnisse in den Bereichen zivil- und strafrechtlicher Begutachtungen sowie forensische kinder- und jugendpsychiatrischer/-psychologischer Therapien.
3. Psychodiagnostische Verfahren (8 Credits).
4. Praxisseminare (56 Credits): Vermittlung praxisorientierten Wissens und Könnens.

Kursprogramm mit Daten und Orten

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